Die April-Toten hat auf dem deutschen Markt lange auf sich warten lassen. Die ersten drei Bände sind bei Heyne Hardcore erschienen, doch den Verlag gibt es nicht mehr. Zum Glück hat der polar Verlag übernommen und Conny Lösch ist weiterhin die Übersetzerin.
Die April-Toten – Darum geht’s:
Glasgow, 1974: Die Spannungen zwischen Großbritannien und der IRA nehmen stetig zu und sind auch in Schottland deutlich zu spüren. Spätestens dann, als nacheinander mehrere Bomben in Glasgow hochgehen und Todesopfer und Verletzte fordern. McCoy und sein Partner Watson werden zu einem Tatort gerufen – einer Wohnung, in der sich ein Attentäter beim Bau einer Bombe aus Versehen selbst in die Luft gesprengt hat. Parallel sucht McCoy nach einem jungen US-Amerikaner, der sich unerlaubt von seiner Marinebasis entfernt hat und seither verschwunden ist. Irgendwann wird klar, dass die Fälle zusammenhängen könnten…
Alan Parks in Bestform
Das Warten hat sich gelohnt: Auch der vierte Band der Krimireihe und den eher unkonventionellen Ermittler Harry McCoy hat mich wieder überzeugt. Wie schon die Vorgänger ist auch dieser Band gespickt mit teils „rotzigen“ Dialogen und rasanter Handlung, was nicht nur am explosiven Thema des Buches liegt. Ich persönlich finde die Zeit super spannend, vor allem vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen Irland und Großbritannien. Alan Parks schafft es, die Stadt und die damalige Stimmung so einzufangen, dass es realistisch und nicht geschönt wirkt. Das mag ich sehr gern.
Harry McCoy: Sympathischer Cop
Mit Harry McCoy hat Alan Parks einen Ermittler erschaffen, der sich in die Riege der einsamen und leicht desolaten Wölfe einreiht. McCoys Privatleben ist quasi nicht existent, er trinkt und raucht zu viel, sein bester Freund aus Kindertagen im Heim ist ein Gangster. Trotzdem ist er rechtschaffen, hasst Ungerechtigkeit und will die Wahrheit herausfinden, womit er dann eben doch das ist, was einen guten Polizisten ausmacht. Seine Methoden sind nicht unbedingt konventionell und wenn es sein muss, biegt er das Recht schon mal zu seinen Gunsten. Aber die gute Absicht zählt 😉 Alles in allem ein sympathischer Charakter.
Fortsetzung wartet…
Das Ende dieses vierten Bandes ist recht offen und macht Lust, direkt weiterzulesen. Das geht allerdings vorerst nur auf Englisch, denn nun heißt es wieder warten auf die deutsche Übersetzung. Oder eben die nächsten beiden Bücher auf Englisch lesen, denn diese sind bereits erschienen – und stehen glücklicherweise bereits im Regal 😊
Fazit: Die April-Toten
Rasant, spannend und wie gewohnt ein bisschen düster – so mein Fazit zu „Die April-Toten“ von Alan Parks. Ich bin nach wie vor froh, dass ich durch Zufall über die Reihe gestolpert bin und freue mich auf die Fortsetzung. Wer klassische Noir-Krimis mag, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten! Daher: absolute Leseempfehlung!