Alex Beer: Die weiße Stunde

Der sechste Fall für Emmerich und Winter
24. November 2024
Alex Beer Die weiße Stunde August Emmerich Ferdinand Winter Limes Verlag Wien

Die weiße Stunde ist bereits der sechste Band um den grummeligen Wiener Ermittler August Emmerich und seinen Assistenten Ferdinand Winter. Neben dem Fall beschäftigt die Kommissare ihre Stadt, die sich im Umbruch befindet. Autorin der Reihe ist Alex Beer.

Die weiße Stunde – Darum geht’s:

Wien, 1923: steigende Inflation, sich feindlich gesinnte politische Lager – die Stimmung in Wien spitzt sich immer mehr zu. Und dann kommt auch noch ein Mord dazu: Marita Hochmeister, der ihr Ruf als Gesellschaftsdame vorauseilt, wird erschlagen in ihrem Schlafzimmer aufgefunden. August Emmerich und Ferdinand Winter stehen vor einem Rätsel, das noch einmal komplizierter wird, als ein pensionierter Kommissar die beiden auf eine ungelöste Mordserie aufmerksam macht. Vor zehn Jahren starben schon einmal Frauen auf ähnlich grausame Weise. Hängen die Fälle zusammen und ist der Täter zurückgekehrt?

Ungewohnt unpersönlich

Wie bei fast jeder Krimireihe, die sich über mehrere Bände zieht, stehen nicht nur die Fälle im Fokus, sondern vor allem auch der oder die Ermittler und ihre persönliche Entwicklung. Bisher war das auch bei der Emmerich-Reihe so, einige Bücher waren dahingehend sogar sehr ausführlich und so persönlich, dass Emmerichs Leben beinahe interessanter war als der eigentliche Kriminalfall. Diesmal war das nicht so, was für mich doch einen Bruch in der Kontinuität bedeutet. Im Vergleich zu den Vorgängerbänden war dieser hier beinahe unpersönlich – ich habe kaum etwas über die beiden Ermittler erfahren, was ich irgendwie schade fand.

Solider Kriminalfall

Davon abgesehen war der Fall recht spannend und brachte einige Wendungen mit sich. Mir gefiel, dass es zum aktuellen Fall einen alten Cold Case gab und war gespannt, ob und wenn ja, wie diese beiden zusammenhängen. Trotzdem muss ich sagen, plätscherte mir das Geschehen diesmal etwas zu sehr dahin. Das Buch lies sich locker und leicht lesen, war dabei aber – vielleicht aufgrund der wenig ausgebauten Privatgeschichten – ungewohnt blass. Obwohl die Mordfälle durchaus eine gewisse Brutalität aufweisen, hat mich das Geschehen recht unberührt gelassen. Das heißt, ich wollte zwar schon wissen, wie es weitergeht, aber ich konnte das Buch trotzdem guten Gewissens auch beiseitelegen.

Fazit: Die weiße Stunde

Alles in allem hat mir „Die weiße Stunde“, der sechste Band um Emmerich und Winter, gut gefallen. Aber: Für mich ist es auch einer der eher schwächeren Bände der Reihe. Es gab bereits andere, die deutlich spannender und persönlich berührender waren. Das hat mir diesmal gefehlt. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die Fortsetzung – und dass es eine solche geben wird, legt das doch recht offene Ende nah 😊

Die weiße Stunde

Autor*in: Alex Beer
Übersetzung: -
ISBN: 978-3-8090-2765-2
Verlag: Limes
Seiten: 368
Copyright: Limes

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