Alle sieben Wellen wurde von vielen LeserInnen heiß ersehnt, denn in diesem Roman wird die Geschichte von Emmi Rothner und Leo Leike endlich weitergeschrieben. Der Cliffhanger in Band 1 war kaum zum Aushalten und so stimmt Band 2 versöhnlich…
Alle sieben Wellen – Darum geht’s:
Ohne zu viel verraten zu wollen, doch „Gut gegen Nordwind“ hat ein sehr offenes Ende – Leo ist weg, beim Emmi meldet sich nur noch der Systemadministrator. Doch nach Monaten des Schweigens erhält sie endlich eine Antwort. Leo ist zurück aus Boston, doch er ist nicht allein… Können die beiden ihre E-Mail-Freundschaft sowie die zart geknüpften Gefühlsbande aufrechterhalten nach all der Zeit?
Gute Fortsetzung des Klassikers
Zugegeben, der erste Band hat ein wenig mehr Esprit, ist etwas aufregender und über allem steht die Frage: Kommen Emmi und Leo denn nun endlich zusammen? Da Band 2, „Alle sieben Wellen“ diese Frage schlussendlich beendet, kann man wohl von einer gelungenen Fortsetzung sprechen. Aufgrund der Pausen und Trennungen fehlt dem zweiten Band etwas der Flow und irgendwie auch das gewisse Etwas. Er ist zunehmend ernster und es fehlt ein wenig an der Leichtigkeit, die der erste Band aufweist. Dennoch ist das Büchlein angenehm zu lesen und kann einen sehr gut unterhalten.
Die ausschließliche Kommunikation in Brief- bzw. E-Mail-Format wird beibehalten und so erfährt der Leser auch nur so, wie die – inzwischen häufigeren – Treffen zwischen den beiden Protagonisten verlaufen sind. Man ist nie live dabei, sondern kann die Auswertung im Nachhinein lesen. Mich hat das überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, ich fand es gut, dass Daniel Glattauer hier nicht das Schema verlassen hat.
Entwicklung der Charaktere
Im ersten Band war mir Emmi manchmal etwas zu ruppig und zu nervig in ihren panischen und leicht übertriebenen Schlussfolgerungen. Dies hat sich in Band 2 gebessert, Emmi wurde zunehmend „menschlich“ und ihre Reaktionen nachvollziehbarer. Diesmal war es Leo, der mir – genauso wie der Figur Emmi – mit seinem Abwarten und Abwägen die Nerven geraubt hat. Zum Glück ist Emmi geduldiger geworden und auch Leo findet irgendwann zu seiner natürlichen Art zurück. So haben beide doch meine Sympathie behalten.
Fazit: Alle sieben Wellen
Leichte Unterhaltung, romantische Kost mit feinem Witz für Zwischendurch! Man muss „Gut gegen Nordwind“ nicht unbedingt gelesen haben, um den Inhalt zu verstehen, empfehlenswert ist es aber dennoch – schon allein, um das fiese Gefühl des Cliffhangers zu erleben und sich zu freuen, direkt weiterlesen zu können. Für mich insgesamt eine nette Dilogie, die man gelesen haben kann!