Astrid Schwikardi: Animus

Gelungene Fortsetzung der Reihe um Mark Birkholz
26. April 2020
Astrid Schwikardi Animus Titel

„Animus ist – laut Psychoanalytiker C.G. Jung – die männliche Erscheinung und der männliche Funktionsbereich in der Seele einer Frau“ – so die Erklärung zum Titel auf dem Einband. Animus ist nach Uterus der zweite Band von Astrid Schwikardi, in dem Kommissar Mark Birkholz in Köln ermittelt.

Darum geht’s:
Aus dem Fühlinger See wird eine stark verweste Frauenleiche geborgen, die den Ermittlern Rätsel aufgibt. Kurz darauf verschwindet auch noch der Polizeichef spurlos. Mark Birkholz, erfahrener Kommissar bei der Kölner Kripo will nicht so recht an einen Zufall glauben. Als er in den Unterlagen seines Chefs die Akte eines zwölf Jahre alten Vermisstenfalls entdeckt, scheint sich sein Verdacht zu bestätigen, dass mehr hinter den beiden Fällen steckt. Wer ist für die Morde an den Frauen verantwortlich? Was hat sein Chef herausgefunden, bevor er verschwand? Ist er dem Mörder vielleicht zu nahe gekommen? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Spannende Story ohne Vorgeplänkel

Im Gegensatz zu „Uterus“ brauchte Animus keine „Aufwärmphase. Die Spannung und der Schreibstil sind von Beginn an auf dem Punkt und ziehen den Leser direkt in die Geschichte. Unnötige Erklärungen und Beschreibungen wurden weggelassen, sodass der Fokus diesmal wirklich auf den Ermittlungen liegt und weniger auf dem „Drumherum“. Der Fall selbst ist spannend und gut durchdacht, mich hat er sogar etwas mehr angesprochen als der Fall im ersten Band. Aufgrund der Fülle an Personen, die potenziell verdächtig sind, sowie deren Verstrickungen untereinander, erschließt sich die Lösung des Falls erst kurz vor dem Schluss. Kurze Kapitel, Perspektivwechsel an den richtigen Stellen und die rasante Story halten die Spannung hoch.

Weniger Klischees

Den Ermittler, Mark Birkholz, fand ich im ersten Band ganz nett, doch er – sowie die meisten anderen Personen – waren mir etwas zu klischeebehaftet. In Animus wurde er mir dann doch sympathisch, denn auf die meisten Klischees wurde verzichtet. Stattdessen erhält der Leser einen Einblick in die Vergangenheit des Kommissars und kann somit einige Hintergründe, z.B. zum Tod der Schwester, besser verstehen. Insgesamt hat mir die Zeichnung der Figuren besser gefallen als in Band eins.

Fazit: Animus

Alles in allem ist Animus eine wirklich gelungene Fortsetzung der Reihe rund um den ermittelnden Kommissar Mark Birkholz. Dieser wirkt wesentlich sympathischer und nahbarer als noch in Band eins. Mich hat der Kriminalfall selbst etwas mehr angesprochen, die Spannung wurde bis zum Schluss gehalten. Um Animus zu verstehen, muss man Uterus nicht unbedingt gelesen haben. Um jedoch einen Gesamteindruck zu bekommen, etwa von Mark Birkholz‘ Entwicklung, würde ich trotzdem empfehlen, Band eins zu lesen. Die Rezension zu „Uterus“ gibts hier.

Animus

Autor*in: Astrid Schwikardi
Übersetzung:
Kategorie*n: Kriminalroman
ISBN: 9783947612826
Verlag: mainbook
Seiten: 260
Copyright: mainbook Verlag

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