Anna Jansson: Leichenschilf

Verzwickter Auftakt einer neuer schwedischen Krimireihe
17. Februar 2023
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Leichenschilf ist der erste Band der neuen Krimireihe von Anna Jansson (übersetzt von Susanne Dahmann). Die schwedische Autorin kennen viele vielleicht schon durch die Reihe um Maria Wern, Kommissarin bei der Kripo Gotland. Mit Kristoffer Bark gibt es nun einen neuen Ermittler. Er ist Chef der Cold-Cases-Einheit in Örebro und sein erster Fall ist ein sehr persönlicher…

Leichenschilf – Darum geht’s

Jedes Jahr an Karfreitag wandert Kristoffer Bark aufmerksam am Ufer des Hjälmarensees entlang, in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis auf seine Tochter zu finden. Fünf Jahre zuvor war Vera am Abend ihres Junggesellinnenabschieds spurlos verschwunden. Kristoffer hofft nach wie vor, dass sie noch am Leben ist. Als im Schilfgras des Sees eine Tote gefunden wird, die Barks verschwundener Tochter auffallend ähnlich sieht, ist er überzeugt, dass die Fälle zusammenhängen. Obwohl er mit dieser Meinung weitgehend allein steht, macht er sich daran, die Wahrheit zu finden.

Wechselbad der Gefühle

Ich gebe zu, am Anfang bin ich nur schwer in dieses Buch reingekommen. Es ist nicht wirklich viel passiert, plätscherte so dahin. Trotzdem war es nicht unspannend, also bin ich dran geblieben – und ich muss sagen, es lohnt sich. Ich bin mit „Leichenschilf“ durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen: Von „Aha, ok, interessant“ über „Ich glaube, das wird nichts mit uns“ schließlich hin zu „Ich lese den Rest in einem Rutsch und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht!“.

Der Krimi braucht recht lange, um wirklich in Fahrt zu kommen, danach bleibt es aber auf einem so rasanten Level, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Am Ende hat es die Autorin geschafft, mich von ihrem neuen Kommissar zu überzeugen, und zwar so, dass ich den nächsten Band wirklich gern lesen will.

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Die Figuren – ein seltsamer Haufen!

Normalerweise gehe ich nicht so detailliert auf die Figurenkonstellation ein, doch in diesem Fall muss ich wenigstens kurz auf die Gesamtheit der Personen eingehen. Bisher hatte ich es wirklich noch nie, dass mir von Anfang an wirklich jede einzelne Person komisch vorkam. In diesem Buch ist gefühlt keiner ausgeglichen und fröhlich, im Gegenteil: Jede*r hat irgendein, zum Teil sehr schwere Päckchen zu tragen, verhält sich irgendwie seltsam oder ist psychisch und/oder körperlich angeknackst. Das war sehr auffällig bei diesem Buch und ist mir so noch nicht untergekommen 😊 Entsprechend ist auch gefühlt jede*r mal verdächtig, was allerdings das Rätseln doch recht spannend macht, weil man einfach irgendwann gar keine Ahnung mehr hat, wie alles zusammenhängt.

Fazit: Leichenschilf

Mit Leichenschilf von Anna Jansson war es keine Liebe auf den ersten Blick, aber im Laufe der Seiten wurde unsere Beziehung stabiler und tiefgründiger 😊 Obwohl es mich am Anfang nicht sonderlich umgehauen hat, so war da doch immer die kleine Stimme, die wissen wollte, wie es weitergeht. Ich war zu keiner Zeit kurz davor, abzubrechen, und kann auch im Nachgang nur raten, dranzubleiben. Kristoffer Bark war mir anfangs zu distanziert, aber gegen Ende mochte ich ihn und bin gespannt, welchen Fall seine Cold-Case-Einheit als nächstes bearbeitet.

Schon gewusst?
Bisher hat die Krimireihe drei Bände:

  • Band 1: Leichenschilf
  • Band 2: Witwenwald (erschienen am 09. November 2022)
  • Band 3: Puppenblut (erscheint am 19. Juli 2023)

Leichenschilf

Autor*in: Anna Jansson
Übersetzung: Susanne Dahmann
Kategorie*n: Kriminalroman
ISBN: 978-3-7341-1110-5
Verlag: blanvalet
Seiten: 496
Copyright: blanvalet

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