Anna Schneider: Grenzfall – In der Stille des Waldes

Zwei Cold Cases im deutsch-österreichischen Grenzgebiet
19. Februar 2023
Anna Schneider Grenzfall In der Stille der Nacht Lenggries Innsbruck Gnadenwald Deutschland Österreich S. Fischer Verlage

In der Stille des Waldes ist der dritte Band des grenzüberschreitend arbeitenden Ermittlerteams Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Autorin Anna Schneider lässt sich für ihre Krimireihe im Alltag inspirieren – die Idee für die Grenzfall-Reihe kam durch eine Zeitungsmeldung.

In der Stille des Waldes – Darum geht’s:

Ein seltsamer Fund auf einer Baustelle in der Nähe des Gnadenwaldes in Tirol ruft Kriminalinspektor Bernhard Krammer auf den Plan. Die zwei ausgestopften Dachse, in deren Inneren Babykleidung versteckt ist, geben Rätsel auf. Zur gleichen Zeit ist Alexa Jahn aufgrund der Vorfälle aus dem letzten Einsatz gezwungen, noch eine Ruhepause einzulegen. Das ändert sich, als ihr ehemaliger Partner aus Aschaffenburg auftaucht und Neuigkeiten zu einem ihrer älteren Fälle mitbringt. Offenbar wurde der Falsche verhaftet, während einiges darauf hindeutet, dass sich der wahre Täter ausgerechnet im deutsch-österreichischen Grenzgebiet versteckt hält.

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Zwei spannende Cold Cases

Wie schon in den Vorgängerbänden haben Krammer und Jahn jeweils eigene Fälle auf dem Tisch, deren Aufklärung parallel erfolgt. Diesmal handelt es sich um etwas ältere Fälle, die aufgrund neuer Erkenntnisse bzw. Funde neu aufgerollt werden. Alexa und Jan, ihr früherer Partner, begeben sich auf die Spur eines Mannes, der seine Freundin aus Eifersucht ermordet haben soll. Währenddessen bleibt es in Österreich nicht beim Fund der beiden ausgestopften Dachse. Weitere präparierte Tiere und schließlich auch menschliche Überreste tauchen ab, die zu einem Familiendrama gehören, das Krammer so nicht kommen sieht.

Bis fast zum Schluss verlaufen die Ermittlungen komplett parallel, ohne dass Krammer und Jahn gemeinsam ermitteln. Aufgrund der Entwicklungen in den Vorgängerbänden, die ich natürlich nicht verrate, hatte ich gedacht, dass wenigstens die Kommunikation zwischen den Ermittlern zunimmt. Das ist aber leider extrem kurz gekommen, sodass man streng genommen nicht von grenzüberschreitender Zusammenarbeit sprechen kann. Erst gegen Ende gibt es dann doch eine kleine Überschneidung, was ich insgesamt ein bisschen schade fand. Ein „Team“, wie es im Klappentext steht, sind die beiden nicht.

Sympathische Figuren

Nichtsdestotrotz ist es spannend, Krammer und Jahn bei ihrer jeweiligen Arbeit und auch im Privatleben zu folgen. Durch Jans Auftauchen erfährt man auch noch ein bisschen mehr über Alexas Vergangenheit in Aschaffenburg. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, die Teile in der richtigen Reihenfolge zu lesen, zumal die Ereignisse von Band zu Band zeitlich wirklich nahtlos aneinander anschließen. Auch in diesem dritten Band gibt es einen doch recht fiesen Cliffhanger, der Lust auf den nächsten Band macht.

Fazit: In der Stille des Waldes

Der dritte „Grenzfall“ ist ein eher unaufgeregter Krimi, der zwei spannende Fälle behandelt, sich für mich in der Mitte aber doch ein bisschen gezogen hat. Gegen Ende wurde es wieder rasanter und die Auflösung war gut konstruiert und logisch. Für den nächsten Band würde ich mir wieder mehr Zusammenarbeit wünschen und auch generell etwas mehr Austausch zwischen Jahn und Krammer. Insgesamt eine solide, wirklich gut geschriebene Krimireihe, die ich gerne empfehle!

Schon gewusst?
Bisher besteht die Grenzfall-Reihe aus vier Bänden:

Grenzfall – In der Stille des Waldes

Autor*in: Anna Schneider
Übersetzung: -
Kategorie*n: Kriminalroman
ISBN: 978-3-596-70690-7
Verlag: S. Fischer
Seiten: 432

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