Buzzy Jackson: Wir waren nur Mädchen

Ein Roman über eine mutige junge Frau
28. November 2024
Buzzy Jackson Wir waren nur Mädchen Aufbau Verlage Hannie Schaft Niederlande Zweiter Weltkrieg

Wir waren nur Mädchen ist der Debütroman von Buzzy Jackson, der auf dem Leben der niederländischen Widerstandskämpferin Hannie Schaft beruht.

Wir waren nur Mädchen – Darum geht’s:

Amsterdam, 1940: Die Niederlande stehen unter deutscher Besatzung, doch nicht alle wollen sich mit dieser Situation arrangieren. In der Bevölkerung regt sich leiser Unmut, auch bei der jungen Hannie Schaft. Sie studiert Jura, ist voller Hoffnungen und Träume, doch die schiebt sie beiseite, um sich dem aktiven Widerstand anzuschlißen. Schon bald entdeckt sie dabei ihre wichtigste Waffe: ihr Frausein. Weil die hübsche junge Frau einigen Nazi-Größen zum Verhängnis wird, steht „das Mädchen mit den roten Haaren“ bald ganz oben auf den Fahndungslisten der Deutschen. Doch Hannie ist keinesfalls gewillt, aufzugeben…

Das Mädchen Hannie Schaft

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn ich an die Niederlande währed des Zweiten Weltkriegs denke, fällt mir zurerst Anne Frank ein. Dabei ist es nur logisch, dass es in unserem Nachbarland zahlreiche Personen im aktiven Widerstand gegeben haben muss. Von Hannie Schaft hatte ich ehrlicherweise aber noch nie etwas gehört. In Haarlem geboren, studierte sie in Amsterdam bis zum Ausbruch des Krieges und zur Besatzung der Niederlande durch die Deutschen. Zwei Freundinnen von Hannie waren währenddessen direkt von den strikten Gesetzen und Verboten für Juden betroffen, sodass sich Hannie zur Kämpferin ausbilden ließ.

Es ist bekannt, dass die junge Frau dank ihres Aussehens zahlreiche einflussreiche Nazis verführt und sie damit direkt in eine tödliche Falle gelockt hat. Damit hat sie wissentlich den Unmut der Besatzer auf sich gezogen, doch aufgeben kam nicht infrage. Ein Entschluss, den sie letztlich mit dem eigenen Leben bezahlt hat.

Geschichte vs. Fiktion

Buzzy Jackson hat Hannies Leben als Grundlage für ihren Roman verwendet, der ganz sicher an der ein oder anderen Stelle ausgeschmückt ist. Die Ich-Perspektive macht die Geschichte aber sehr glaubhaft und persönlich, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich mochte die Art des Erzählens und wie die Gedanken, Gefühle und Probleme dieser jungen Frau herausgearbeitet wurden. Entsprechend ist auch das Nachwort empfehlenswert, denn beim Lesen kommt die Frage auf, was aus Hannie Schafts Wegbegleitern wurde. Dies fasst die Autorin sehr ausführlich am Ende des Buches zusammen.

Fazit: Wir waren nur Mädchen

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, nicht zuletzt deshalb, weil es auf einer wahren Geschichte bzw. Biografie beruht. Hannie Schaft fand ich super sympathisch dargestellt und auch die anderen Figuren im Buch haben mich berührt. Ursprünglich bin ich auf diese Geschichte durch den Podcast „Weird Crimes“ aufmerksam geworden, dessen allerletzte Folge sich genau mit dieser Widerstandsgeschichte befasste. Das hat mich so neugierig gemacht, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Wer sich also für den Zweiten Weltkrieg und dessen Held:innen interessiert, sollte sich mit Hannie Schaft beschäftigen. Absolute Empfehlung!

Schon gewusst?
Hier gibt’s ein Interview mit der Autorin.
Die Podcastfolge gibt’s zum Beispiel bei Spotify (unbezahlte Werbung) oder auf allen anderen Podcast-Plattformen.

Wir waren nur Mädchen

Autor*in: Buzzy Jackson
Übersetzung: Christine Strüh
Kategorie*n: Historischer Roman
ISBN: 978-3-351-04228-8
Verlag: Aufbau
Seiten: 553
Copyright: Aufbau Verlage

Jetzt kaufen bei: *

* Affiliate-Links zur kostenfreien Unterstützung dieses Blogs.