Die Sache mit Rachel ist der neueste Roman von Rachel O’Donoghue, im englischsprachigen Original unter dem Titel „The Rachel Incident“ erschienen. Er spielt im irischen Cork, der Heimatstadt der Autorin.
Die Sache mit Rachel – Darum geht’s:
Rachel, mittlerweile erfolgreiche Journalistin, blickt zurück auf ihre Zwanziger, die sie vor allem mit ihrem besten Freund James Devlin verbringt. Die beiden lernen sich mit Anfang zwanzig als Aushilfen in einem Buchladen kennen, wenig später wird sie seine Mitbewohnerin. Damit Rachel ihrem Literaturprofessor Dr. Fred Byrne näherkommen kann, organisieren die beiden eine Lesung. Der Abend endet anders als geplant und setzt eine Reihe von Ereignissen in Gang, die Rachels und James‘ Leben in den nächsten Jahren bestimmen werden…
Überraschende Wendungen
Ganz so leicht ist mir der Einstieg nicht gefallen, weil ich zu Beginn nicht genau wusste, was ich von Rachel und James halten soll. Der Sympathie-Funke ist nicht sofort übergesprungen, vor allem James – extrem extrovertiert und manchmal etwas seltsam – fand ich schwierig einzuschätzen. Der ganze Plan, Professor Byrne zu verführen, hatte von Beginn an das Potenzial, schiefzugehen. Mit der Wendung, die dann tatsächlich kam, hätte ich allerdings nicht gerechnet.
Generell muss ich sagen, dass das Buch doch einige Überraschungen bereithält – und das hat mir gut gefallen. Vermeintlich vorhersehbar, gibt es doch immer wieder Aktionen und Themen, die dann doch nicht so locker-flockig sind, wie der Titel und der Klappentext vermuten lassen. So spielen beispielsweise die Finanzkrise, die Irland fest im Griff hat, und das strenge Abtreibungsverbot eine wichtige Rolle.
Freundschaft, Liebe, Sex
Nett zu lesen ist auf jeden Fall das ganze Drumherum. Rachel und James entdecken jeweils auf ihre eigene Weise ihre Sexualität, lernen viele Menschen kennen, erleben Hochs und Tiefs in ihrer Freundschaft. Genau diese Dinge machen letztlich ja auch die Jahre an der Uni aus. Caroline O’Donoghue schildert dieses besondere Lebensgefühl meiner Meinung nach sehr gut und in gewisser Weise konnte ich mich dann doch ein bisschen in Rachels Figur wiederfinden.
Fazit: Die Sache mit Rachel
Ich hatte das Buch unangefragt als Rezensionsexemplar bekommen und habe mich einfach überraschen lassen. Im Buchladen hätte ich wohl nicht danach gegriffen, aber letztlich hat mir „Die Sache mit Rachel“ besser gefallen, als ich vorher gedacht hatte. Den Einstieg fand ich stark, gefolgt von einigen Längen in der Mitte, bevor das Ende doch nochmal eine interessante Wendung nimmt. Alles in allem: Schöne Coming-of-Age-Story, die hier und da auch ernste Töne anschlägt.