Carsten Sebastian Henn: Der Gin des Lebens

Eine Reise zu den Ursprüngen des Gins und zu einem Familiengeheimnis
29. März 2020
Der Gin des Lebens Carsten Sebastian Henn

Der Gin des Lebens fällt für mich wieder ins Genre Wohlfühl-Krimi! Das Cover hat mich sofort angesprochen. Ich trinke sehr gerne Gin, sodass mich auch das Thema an sich interessiert hat. Was könnte besser sein als ein Kriminalroman, der sich um den berühmten Wachholder-Schnaps dreht?

Der Gin des Lebens – Darum geht’s:

In Plymouth/Südengland findet Cathy Callaghan eine Leiche im Garten ihres Bed & Breakfast. Zur gleichen Zeit gerät einige hundert Kilometer weiter südlich, in der Nähe von Freiburg im Breisgau, das Leben von Bene Lerchenfeld aus den Fugen, als seine Freundin mit ihm Schluss macht und er dank Navi im Rhein landet. Da hilft nur eins: Ein Schluck aus der einzigen Flasche selbst destillierten Gins, die sein verstorbener Vater ihm hinterlassen hat. Sein Versuch, das Geheimnis darum zu lüften, führt ihn geradewegs nach Plymouth zu Cathy Callaghan, deren Vergangenheit ebenfalls eng mit dem hochprozentigen Getränk verwoben ist. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Rezeptur, doch der Tote im Garten ist nur einer von mehreren Steinen, die ihnen dabei in den Weg gelegt werden.

Auf der Suche nach der perfekten Rezeptur

Der Prolog von Der Gin des Lebens beginnt in Cathy Callaghans Garten, in dem sie eines schönen Morgens die Leiche eines Obdachlosen findet. Was es damit auf sich hat, erfährt man wirklich erst kurz vor Ende des Buches. Zunächst dreht sich die Geschichte um Bene Lerchenfeld, Anfang 30 und Automechaniker mit eigener Werkstatt, die mehr schlecht als recht läuft. Sein Leben ändert sich, als Annika, seine langjährige Freundin, gerade dann mit ihm Schluss macht, als er ihr einen Heiratsantrag machen will. Das wird nur noch durch eine Autofahrt gesteigert, die aus Versehen im Rhein endet. Bene ist frustriert und öffnet nach Jahren endlich die lang gehütete Flasche Gin, die sein Vater einst selbst destilliert hat. Überzeugt davon, dass er es hier mit einem wirklich besonderen Tropfen zu tun hat, beschließt er, der Zusammensetzung der Botanicals auf den Grund zu gehen. Kein leichtes Unterfangen, wie sich schnell herausstellt, denn außer einer abgegriffenen Visitenkarte eines Bed & Breakfast in Plymouth existieren keine Aufzeichnungen mehr. Bene reist kurzerhand nach Südengland und stellt fest, dass ihn und Cathy Callaghan nicht nur der Gin, sondern auch ein Familiengeheimnis verbindet.

Genuss, Spannung und viel Humor

Der Schreibstil von Carsten Sebastian Henn ist flüssig und angereichert mit einer guten Portion Witz. Die Dialoge sind locker, die Sprache leicht verständlich und die Figuren auf Anhieb sympathisch, wenn auch etwas klischeebehaftet. Der Fall – es geht weniger um die Aufklärung des Mordes als vielmehr um die Suche nach der Rezeptur – entwickelt sich rasch und man kann gut folgen. Die eigentliche Hinführung zur Auflösung hat mir einen Ticken zu lang gedauert, das waren mir dann doch ein bisschen zu viele Wendungen. Dadurch wird man natürlich auch ein bisschen in die Irre geführt und weiß bis zum Schluss nicht wirklich, wer die Suche der beiden hier eigentlich untergräbt und für den Mord verantwortlich ist.

Fazit: Der Gin des Lebens

Genau wie für einen guten, ausgewogenen Gin, bringt Carsten Sebastian Henn in Der Gin des Lebens verschiedene Zutaten ein, die zusammen einen runden Wohlfühl-Krimi ergeben, bei dem man auch noch eine Menge über Gin lernen kann. Neben der Geschichte selbst und den Figuren hat mir die Aufmachung des Buches wahnsinnig gut gefallen: Mal abgesehen vom ansprechenden Titel wird jedes Kapitel von der Illustration eines Bonaticals und mit einem Zitat zum Thema Gin eingeläutet. Das Buch wird in regelmäßigen Abständen durch graue Seiten unterbrochen, auf denen der Leser etwas zur Geschichte der Ginherstellung oder zu den wichtigsten Botanicals lernt. Am besten waren natürlich am Ende die Seiten mit allerlei Rezepten, die Gin enthalten, unter anderem Queen-Mum-Cookies oder Lachs mit Tomaten-Gin-Soße. Ein super Feature wie ich finde – die Rezepte werde ich auf jeden Fall probieren und meinen nächsten Gin mit mehr Bedacht genießen!

Der Gin des Lebens

Autor*in: Carsten Sebastian Henn
Übersetzung:
Kategorie*n: Kriminalroman
ISBN: 978-3-8321-8397-4
Verlag: Dumont
Seiten: 336
Copyright: DuMont Verlag

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