Fabio Lanz: Ein kaltes Herz

Der erste Fall für die Zürcher Ermittlerin Sarah Conti
27. Dezember 2021
Fabio Lanz Ein kaltes Herz Zürich Kein und Aber Verlag Schweiz

Ein kaltes Herz von Fabio Lanz nimmt die Leser*innen mit in die gehobene Zürcher Gesellschaft. Wo das Geld und die Macht regieren, ist ein Mord nicht ungewöhnlich. Das muss auch Ermittlerin Sarah Conti feststellen.

Ein kaltes Herz – Darum geht’s:

Eigentlich ist Sarah Conti, Spezialistin für komplizierte Fälle, schon einiges gewöhnt. Doch eine solche Leiche, wie sie eines Oktoberabends unweit des Zürichsees gefunden wird, hat sie noch nie gesehen. Dem Opfer, einem bekannten Anwalt des Zürcher Establishments, wurde das Herz herausgerissen. In seiner Position hat sich der Tote nicht nur Freunde gemacht. Doch je tiefer Sarah Conti in den Fall eintaucht, desto düstere Geheimnisse kommen ans Licht. So stößt sie auch auf den Namen einer mysteriösen Bruderschaft, die ganz eigene Ziele verfolgt und unbedingt im Verborgenen bleiben will.

Mord in besten Kreisen

Wo Geld und Macht herrschen, liegen Neid und Missgunst nicht weit. Doch wer hatte einen solchen Hass auf den Anwalt, dass er ihm das Herz herausreißen würde? Dieser Frage gehen Sarah Conti und ihr Team nach. Schnell zeigt sich: Der Herr Anwalt war bei Weitem nicht so rechtschaffen, wie man es erwarten möchte. Ihn umgab ein düsteres, verzweigtes Netzwerk aus Lügen, Gewalt und sehr gefährlichem Gedankengut. Hinzu kommt die mysteriöse Bruderschaft, die unter dem Deckmantel der Religion auf verstörende Weise agiert.

Fabio Lanz ist es gelungen, einen tieferen Einblick in die Zürcher „Upper Class“ zu geben. Die war mir insgesamt recht unsympathisch. Jede Menge Fassaden, die es aufrechtzuerhalten gilt – manchmal um jeden Preis. Vor diesem Hintergrund war der Fall gut konstruiert und bot die ein oder andere falsche Fährte. Trotzdem hat mich der Krimi nicht so sehr zum Miträtseln animiert, wie ich es mir erhofft hatte. Dies ist zum Teil der Hauptfigur geschuldet.

Die Ermittlerin: Sarah Conti

Mit der Figur der Sarah Conti bin ich leider bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Neben ihrer Ermittlungsarbeit bewegt sie sich ebenfalls in der höheren Gesellschaft. Sie spielt Klavier, genießt gutes Essen und teuren Wein, zu ihren Freunden gehören Galeristen und Gourmets. Sie wirkt alles in allem ein bisschen steif, sehr diszipliniert und damit leider etwas spaßbefreit. Dagegen ist sie jedoch nicht ohne Grund eine Spezialistin für komplizierte Fälle. Mir war Conti etwas zu kühl und zu elitär gezeichnet. Generell ist genau dies das Adjektiv, das ich dem Krimi verpassen würde: elitär.

Fazit: Ein kaltes Herz

Was manche Krimis und Thriller zu flach und oberflächlich sind, war dieser Krimi fast ein bisschen zu viel von allem. Sprachlich kommt er auf sehr hohem Niveau daher, das damit bestens zum Inhalt passt. Das ein oder andere Fremdwort weniger hätte es jedoch auch getan. Zur Protagonistin konnte ich leider keine wirkliche Bindung aufbauen. Der Fall war gut konstruiert und die Auflösung war doch überraschend, mit dieser Wendung bzw. dem Motiv hatte ich nicht gerechnet. Ein solider Krimi vor der schönen Kulisse Zürichs, aber leider kein Highlight für mich.

Ein kaltes Herz

Autor*in: Fabio Lanz
Übersetzung:
Kategorie*n: Kriminalroman
ISBN: 978-3-0369-5852-1
Verlag: Kein & Aber
Seiten: 380
Copyright: Kein & Aber

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