Karina Urbach: Das Haus am Gordon Place

Kriminalroman basierend auf wahren Begebenheiten
19. April 2024
Das Haus am Gordon Place Karina Urbach Limes Verlag Penguin Random House

Das Haus am Gordon Place ist der zweite Spionage-Roman von Karina Urbach. Unter dem Pseudonym Hannah Coler veröffentlichte sie bereits „Cambridge 5 – Zeit der Verräter“, das ebenfalls auf wahren Ereignissen beruht. Ansonsten ist die Historikerin vor allem für ihre Sachbücher bekannt.

Das Haus am Gordon Place – Darum geht’s:

Wien, 1948: Nach dem Krieg laufen die Spionage-Aktionen in der geteilten Stadt auf Hochtouren. Mittendrin ist die britische MI6-Agentin Daphne Parson, die in einem Abhörtunnel arbeitet. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe anderer Agenten schließt sie sich einer Filmcrew an, um für eine gefährliche Mission unbemerkt in die sowjetische Zone zu gelangen. Eine Aktion, deren Folgen bis in die Gegenwart ausstrahlen… 2024 lebt Geschichtsprofessor Hunt in Daphne Parsons ehemaliger Wohnung im Haus am Gordon Place. Als einer der Nachbarn tot in ebendieser Wohnung aufgefunden wird, beginnt Hunt sich mit der Geschichte des Hauses und der von Daphne auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit Geheimdienstagentin Emma Spencer versucht er, den Mord aufzuklären.

Historical fiction at its best!

Schon nach wenigen Seiten war mir klar: Das hier wird richtig gut! Karina Urbach schreibt spannend, auch im historischen Kontext, ohne dass es zu einem faktenlastigen Geschichtsbuch ausartet. Sie vermag es, Fiktion und wahre Begebenheiten so zu verknüpfen, dass dabei eine vielschichtige und runde Story herauskommt. Abwechselnd spielt sich der Roman in der Vergangenheit in Wien und der Gegenwart in London ab. Das hält die Spannungskurve oben und macht extrem neugierig darauf, wie letztlich alles zusammenhängt. Ich konnte das Buch entsprechend nur schwer aus der Hand legen!

Basierend auf realen Figuren

Eine Daphne Prson hat es nie gegeben, aber die Figur basiert laut Anmerkungen der Autorin „in Teilen auf einer authentischen MI6-Agentin: Daphne Park (1921-2010)“. Das allein fand ich schon sehr spannend, dazu kommt, dass es die Missionen in Wien und die Abhörtunnel wirklich gegeben hat. Ich kann nur erahnen, wie gefährlich diese Einsätze damals wirklich gewesen sind. Umso dankbarer bin ich für Autorinnen wie Karina Urbach, selbst Historikerin, die diese Teile der Geschichte in Erinnerung rufen und sichtbar machen. Es lohnt sich also, nach der Lektüre auch die Anmerkungen der Autorin zu lesen, denn dort erklärt sie genau, was im Buch Fakten sind und was Fiktion ist.

Fazit: Das Haus am Gordon Place

Beim Titel musste ich direkt an die Serie „Das Haus am Eaton Place“ denken. Am Gordon Place weht aber ein ganz anderer Wind – geprägt von Spionage und einem Geheimnis, das sogar zu Mord führt. Ich bin durch die Seiten geflogen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Hunt fand ich super sympathisch und auch die anderen Figuren haben mich überzeugt. Wer Lust auf Krimi und Spionage, Historisches und gut recherchierte Fakten hat, der wird beim Lesen von „Das Haus am Gordon Place“ seine helle Freude haben. Absolute Leseempfehlung von mir!

Das Haus am Gordon Place

Autor*in: Karina Urbach
Übersetzung: -
Kategorie*n: Kriminalroman
ISBN: 978-3-8090-2766-9
Verlag: Limes
Seiten: 384

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