Der Tod der am Dienstag kommt von Kristen Perrin ist die charmante Fortsetzung von „Das Mörderarchiv“, das 2024 in Deutschland erschien. Erneut muss Annie im beschaulichen Castle Knoll auf Mördersuche gehen…
Der Tod der am Dienstag kommt – Darum geht’s:
Peony Lane ist in Castle Knoll bekannt und ein wenig gefürchtet für ihre Weissagungen. Einst brachte sie mit einer Prophezeiung Annies Großtante Frances dazu, ein sogenanntes Mörderarchiv anzulegen. Kurz nachdem Peony Lane Annie bei einem zufälligen Treffen eine weitere Weissagung anvertraut, wird die Wahrsagerin tot aufgefunden – ausgerechnet in Annies Gewächshaus. In ihrem Rücken steckt ein alter Dolch, der Annies Fingerabdrücke trägt. Schafft sie es, mithilfe des Mörderarchivs den wahren Täter zu finden und ihre Unschuld zu beweisen?
Kurzweiliger Cosy Crime
Zugegeben, so ein richtig spannender Krimi, der einen atemlos Seite um Seite umblättern lässt, ist die Fortsetzung von „Das Mörderarchiv“ nicht. Aber manchmal ist das auch gar nicht notwendig, denn ein charmanter Cosy Crime ist es allemal. Ich fand es schön, nach Castle Knoll zurückzukehren, das gar nicht so beschaulich ist, wie es zunächst wirkt. Das urenglische Örtchen beherbergt so manches Geheimnis, von denen einige in diesem Band nach vielen Jahren endlich ans Licht kommen.
Ich mochte, dass es sich um eine beinahe nahtlose Fortsetzung handelt, das heißt, zur Handlung des ersten Bandes ist nicht viel Zeit vergangen. Altbekannte Figuren tauchen wieder auf und ihre „Leben“ gehen in diesem Band weiter. Das Mörderarchiv von Tante Frances spielt ebenfalls wieder eine Rolle, ebenfalls wie Frances selbst. Rückblenden und Tagebucheinträge führen die Leser*innen auch hier wieder einige Jahrzehnte zurück in die 1960er Jahre. Nach und nach ergibt sich so auch für den neuen Fall ein Gesamtbild, für das Frances‘ frühere Handlungen nicht ganz unwichtig sind.
Kleine Kritikpunkte
Die Tagebucheinträge sind meiner Meinung nach auch die kleine Schwäche des Romans: Sie liefern zufällig genau die Informationen, an die Annie sonst niemals gekommen wäre. Das macht das Ganze natürlich etwas weniger glaubwürdig bzw. recht vorhersehbar. Der Aufbau, sprich die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, gefiel mir aber, sodass einige Details und Hintergründe sich eben doch erst nach und nach offenbaren.
Fazit: Der Tod, der am Dienstag kommt
Trotz der winzigen Kritikpunkte habe ich die Fortsetzung des Mörderarchivs sehr gern gelesen. Die Story und die Figuren sind charmant, der alte Fall ist interessant und ein klein wenig mysteriös ist das Ganze mit der Wahrsagerin schon 😉 Wer Cosy Crime zu schätzen weiß, der kann mit dieser Reihe, die bisher zwei Bände umfasst, eigentlich nichts falsch machen!