Lacroix und der Bäcker von Saint-Germain – der sympathischste Commissaire seit „Maigret“ ist zurück. Nachdem er im ersten Band die Morde an den Obdachlosen vom Pont Neuf aufklären konnte, spielt nun ein toter Bäcker die Hauptrolle.
Darum geht’s:
Das beste Baguette der Stadt – Der Bäcker, der diesen Titel erhält, hat nicht nur die Kundschaft im Laden sicher, er darf auch den Präsidentenpalast beliefern. Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Auszeichnung gewinnt Bäckermeister Maurice Lefèvre den Titel zwei Jahre hintereinander. Doch viel hat er nicht von seinem unglaublichen Erfolg: Am Morgen nach Wahl wird er erschlagen in seiner Backstube aufgefunden. Commissaire Lacroix beginnt zu ermitteln.
Ein Krimi mit französischem Flair
Auf seine ganz eigene Weise, die den ein oder anderen Vergleich zu Simenons „Maigret“ zulassen, ermittelt Commissaire Lacroix in der wohl schönsten Stadt der Welt. Bei seinen Ermittlungen streift er durch die Rues und Boulevards der französischen Hauptstadt, kehrt ein in Cafés und Restaurants, und kennt jede Ecke abseits der Touristenströme. Der Leser begleitet den Kommissar durch seine Stadt und taucht vollends in das Flair ab. Dabei könnte man fast vergessen, dass Lacroix einen Mord aufzuklären hat, in diesem Fall an einem Bäckermeister, der zum wiederholten Male den Titel für das beste Baguette von Paris erhalten hat. Wer steckt dahinter? Vielleicht ein Neider, der ihm den Ruhm nicht gönnt. Ebenso ruhig und konzentriert, wie er durch die Straßen von Paris streift, kommt Lacroix nach und nach auch der Lösung des Falls auf die Spur.
Unterhaltsam, kurzweilig und spannend
„Lacroix und der Bäcker von Saint-Germain“ ist, ebenso wie das Vorgängerwerk, kein rasanter Krimi, der den Leser kaum atmen lässt. Die Geschichte wird getragen von der eigentümlichen, aber hochgradig sympathischen Ermittlungsweise des Kommissars. Es macht einfach Spaß, ihm sowohl bei seinen Spazier- als auch seinen Gedankengängen zu folgen und gleichzeitig den Charme dieser einzigartigen Stadt zu spüren. Dennoch ist es bis fast zum Schluss ein Rätsel, wer den Bäcker auf dem Gewissen hat und warum. Die Geschichte ist geradlinig, aber spannend, sie ist gespickt mit interessanten Charakteren und lebt von den Dialogen.
Alex Lépic hat einen sehr angenehmen Erzählstil, der beschreibend, aber nicht ausufernd ist. Der Leser merkt, dass sich der Autor in der „Stadt der Liebe“ bestens auskennt und die Wege, die Lacroix beschreitet, vermutlich selbst schon gegangen ist. Er schafft es auch in seinem zweiten Kriminalroman, einen interessanten Fall darzustellen und mit dem Charme der Stadt zu verbinden.
Fazit: Lacroix und der Bäcker von Saint-Germain
Wer Paris liebt und „Maigret“ verehrt sowie eine Leidenschaft für unterhaltsame Kriminalromane hegt, der sollte Commissaire Lacroix unbedingt kennenlernen. Sowohl mit dem hier vorgestellten als auch mit dem ersten Band sind dem Autor kurzweilige Krimis gelungen, die dem Leser nicht nur klassische Ermittlungsarbeit, sondern vor allem auch eine aufregende Metropole näherbringen.