Oliver Hilmes: Ein Ende und ein Anfang

Wie das Jahr 1945 Deutschland und die Welt veränderte…
18. Mai 2025
Oliver Hilmes Ein Ende und ein Anfang 1945 Berlin Siedler

Ein Ende und ein Anfang – so der äußerst passende Titel von Oliver Hilmes‘ neuem Buch, das ausgerechnet jetzt erscheint, wo sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal jährt.

Ein Ende und ein Anfang – Darum geht’s:

April/Mai 1945 – Deutschland liegt in Trümmern, hunderttausende Menschen sind obdachlos, das Land ist besetzt von den Siegermächten. Und trotzdem: Etwas Neues kann endlich beginnen, jetzt wo der Krieg beendet ist und endlich wieder Frieden herrscht in Europa. Oliver Hilmes hat sich das bewegende Jahr 1945 vorgenommen und lässt es anhand von historischen Dokumenten lebendig werden.

Kapitulation bis Potsdamer Konferenz

Man könnte durchaus sagen, dass sich im Frühjahr 1945 die Ereignisse – gerade in Berlin – überschlagen. Letzte verbitterte Schlachten, der Einmarsch der Roten Armee, Häuserkampf. Und irgendwann ist es endlich vorbei. Am 8. Mai gehen die Menschen in New York, in London, in Paris und in vielen anderen Städten auf die Straße und feiern. Der Krieg ist vorbei, Deutschland hat kapituliert. Wie die Menschen hierzulande und anderswo eben jenes Datum erleben, beschreibt Oliver Hilmes zu Beginn seines Romans. Anhand von Radio- und Zeitungsmeldungen, Tagebucheinträgen und anderen historischen Zeugnissen rekonstruiert er die Tage und Wochen nach der Kapitulation.

Es dauert nicht lang, bis sich die „Großen Drei“ – Truman, Churchill und Stalin – zur Potsdamer Konferenz treffen, um zu beraten, wie es mit Deutschland weitergehen soll. Auch hier spielen Tagebücher und Briefe der drei Herren eine wichtige Rolle. Spannend fand ich zum Beispiel, wie sie untergebracht warten, welche Machtkämpfe hinter den Kulissen weiterhin stattfanden und warum Frankreich nicht am Verhandlungstisch sitzt.

Blick ins Exil

Auch interessant ist, dass eingearbeitet wurde, wie einige berühmte Persönlichkeiten, zum Beispiel Thomas Mann, das Ende des Krieges im amerikanischen Exil erlebten. Ich wusste bisher nicht, dass es in Los Angeles so etwas wie eine kleine deutschsprachige Enklave, vor allem von Kunstschaffenden und Literaten gab. Für genau solche Details und „Aha-Momente“ mag ich die Romane von Oliver Hilmes. Er bringt die verschiedensten Ebenen und Sichtweisen zusammen, sodass sich am Ende ein rundes Bild ergibt.

Fazit: Ein Ende und ein Anfang

Wie jedes der vorherigen Bücher – „Berlin 1936“ und „Schattenzeit“ – hatte ich auch „Ein Ende und ein Anfang“ wieder super schnell durch. Gerade für Geschichtsinteressierte ist das Buch ein absolutes Muss, eben weil es viele Hintergründe und echte Zeitzeugenberichte gibt. Zudem ist alles durch Quellen belegt, die man auch selbst für eine noch tiefergehende Recherche nutzen kann. Ich bin wieder sehr begeistert von diesem Werk und gespannt, welches Jahr sich der Autor als nächstes vornimmt 😊

Ein Ende und ein Anfang

Autor*in: Oliver Hilmes
Übersetzung: -
Kategorie*n: Sachbuch
ISBN: 978-3-8275-0189-9
Verlag: Siedler
Seiten: 288
Copyright: Siedler

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