Leo Berlin ist der Auftakt zu einer historischen Krimireihe von Susanne Goga, die schon lange auf meiner „Want-to-read“-Liste steht. Die Reihe startet 1922; sie spielt also zur Zeit der Weimarer Republik und beleuchtet dabei vor allem das Leben in Berlin.
Leo Berlin – Darum geht’s:
Berlin, 1922: Kommissar Leo Wechsler – verwitweter Vater von zwei Kindern – muss den Tod von Garbriel Sartorius untersuchen. Der als „Wunderheiler“ bekannte Mann, der vor allem wohlhabende Patientinnen und Patienten behandelte, wurde mit einer Buddhafigur aus Jade erschlagen. Ohne Spuren oder Zeugen tappen Leo und seine Kollegen zunächst im Dunkeln, doch wie sich herausstellt, war Sartorius nicht ganz so unbescholten, wie gedacht. Einige Patient*innen „heilte“ er mit Kokain. Als wenig später im berüchtigten Scheunenviertel eine Prostituierte ermordet wird, glaubt Leo Wechsler an eine Verbindung zwischen den Taten.
Krimi und Zeitporträt
Nachdem ich jetzt endlich den ersten Band dieser Reihe gelesen habe, kann ich sagen: Das Buch macht Lust auf mehr! Obwohl es mit knapp 300 Seiten deutlich schmaler aufällt als vergleichbare Krimis, schafft es Susanne Goga darauf sowohl einen spannenden Krimi zu präsentieren als auch eine kleine Zeitreise zu inszenieren. Während der Ermittlungen begleiten die Leser*innen Kommissar Wechsler auch nach Hause und in typische Lokalitäten, wie sie zur damaligen Zeit normal waren. Man erfährt viel über die Lebensumstände der Menschen und was sie Anfang der Zwanziger Jahre bewegte. Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen!
Interessanter Fall
Was den Fall selbst angeht, so bietet der Krimi einiges Miträtsel-Potenzial. Irgendwann erschließt sich natürlich, wer hier sein Unwesen treibt, doch warum, blieb noch ein wenig länger unklar. Ich persönlich fand das Motiv sehr interessant und auch die Art und Weise, wie Leo Wechsler und seine Kollegen so langsam dahinter gekommen sind, gefiel mir gut. Susanne Goga hat hier kaum Nebenhandlungen eingebaut, sodass der Fokus auch wirklich auf dem Kriminalfall bzw. den Ermittlungen liegt. Leo und sein Privatleben bekommt man quasi nebenbei mit, ohne dass sich die Autorin dort in komplizierte Nebenhandlungsstränge verstrickt.
Fazit: Leo Berlin
Ich mach’s kurz: Leo Berlin hat mir gut gefallen – für mich alles in allem ein sehr solider und spannender Auftakt dieser Reihe. Susanne Goga kann schreiben und schafft es, ein überzeugendes Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Den Kommissar konnte ich mir darin sehr gut vorstellen, er wirkte auf mich sehr symptahisch und athentisch. Ich bin mir sicher, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde – zum Glück sind bereits zahlreiche Bände erschienen!
