Takis Würger: Für Polina

Ein Roman so berührend wie eine Melodie
12. April 2025
Takis Würger Für Polina Hamburg Klavier Melodie Liebesgeschichte Diogenes Verlag

Für Polina ist der fünfte Roman von Takis Würger. Diesmal nimmt er die Leser*innen mit auf eine musikalische Reise in die Welt der Klaviermelodien. Ich bin sehr gern gefolgt und erzähle euch, warum.

Für Polina – Darum geht’s:

Hannes Prager erlebt eine ungewöhnliche Kindheit in einer Art Patchworkfamilie – das Mädchen Polina ist ebenfalls ein Teil davon. Früh zeigt sich sein Talent, Melodien auf dem Klavier zu spielen und zu komponieren, obwohl er das Instrument nicht gelernt hat. Als er vierzehn ist, ändert sich Hannes‘ Leben grundlegend, er hört auf, Klavier zu spielen und verliert den Kontakt zu Polina. Nach Jahren, in denen er in Hamburg als Klavierträger schuftet, sieht er ein, dass er Polina wiedersehen muss. Er hat jedoch keine Adresse oder andere Kontaktmöglichkeiten – nur die für sie komponierte Melodie hat er immer noch im Kopf…

Eine Art Liebesgeschichte

„‘Für Polina‘ ist die Liebesgeschichte dieses Frühjahrs“ – So oder so ähnlich waren die Ankündigungen für Takis Würgers neues Buch. An sich schreckt mich dieses Wort eher ab, aber da ich die Geschichten des Autors bisher verschlungen habe, musste ich selbstverständlich eine Ausnahme machen. Und ja: Es ist eine Liebesgeschichte, aber keine klassische, und sie findet auf viel mehr Ebenen statt als nur zwischen zwei Personen. Um Gefühle geht es auch, aber eben auch um die Liebe zur Musik, zu einem Instrument und zur eigenen Mutter.

Irgendwie hat es Takis Würger geschafft, dass das ganze Buch selbst wie eine Melodie ist: mal schnell und fröhlich, dann wieder langsam und gefühlvoll, häufig sogar traurig-berührend. Es war wunderbar, Hannes auf seinem Weg zu begleiten: durch die eher ungewöhnliche Kindheit, umringt von starken Charakteren, das Jugendalter mit der zarten Verliebtheit, hin zu seinem Leben als Erwachsener, der immer noch auf der Suche ist. Auf er Suche nach Polina.

Tragik und Glück

Wie schon in den anderen Werken liegt der Fokus auch hier auf den Figuren und ihre Eigenheiten bzw. Entwicklungen über die Zeit. Dabei liegen Freude und Leid häufig ganz nah beieinander. Und immer gibt es gefühlt eine Figur, die heraussticht – diesmal war das „Bosch“ für mich. Ich habe mich ein kleines bisschen in diesen Typen verliebt beim Lesen, denn er hält Hannes auf Trab – einen besseren Freund kann man sich kaum vorstellen. Polina selbst bleibt bis zum Schluss etwas geheimnisvoll, so richtig schlau wird man aus dieser Figur nicht, was mich allerdings überhaupt nicht gestört hat.

Fazit: Für Polina

Wie ihr euch anhand des Textes eventuell schon denken könnte, mochte ich „Für Polina“ wirklich sehr gern. Ich habe das Buch regelrecht inhaliert, war dabei gerührt, habe gelacht und tatsächlich auch geweint. Es war schade, die Figuren am Ende gehen zu lassen – für mich immer einer sehr gutes Zeichen, das meiner Meinung nach für das Buch spricht. Von daher bleibt nicht mehr viel zu sagen, außer: Leseempfehlung!

Weitere Bücher von Takis Würger:

Für Polina

Autor*in: Takis Würger
Übersetzung: -
Kategorie*n: Roman
ISBN: 978-3-257-07335-5
Verlag: Diogenes
Seiten: 304
Copyright: Diogenes

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