Carrie Soto is Back ist mittlerweile der dritte Roman von Taylor Jenkins Reid, der ins Deutsche übersetzt wurde – in diesem Fall von Babette Schröder. Wie schon bei Daisy Jones & The Six und Die sieben Männer der Evelyn Hugo steht auch diesmal wieder eine starke Frauenfigur im Zentrum der Geschichte.
Carrie Soto is Back – Darum geht’s:
Carrie Soto war dank grenzenlosem Ehrgeiz und unbändigem Willen viele Jahre lang die beste Tennisspielerin der Welt. Sie hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, dann muss sie wegen einer Verletzung ihre Karriere beenden. Nach sechs Jahren im Ruhestand muss sie mit ansehen, wie jüngere Spielerinnen nach und nach ihre Rekorde schlagen. Also beschließt sie, ein letztes Mal zurückzukehren. Mit 37 Jahren stellt sie sich der Herausforderung, mit dem Ziel, ein für allemal zur Legende zu werden.
Man muss kein Tennisfan sein…
… um dieses Buch gut zu finden! Alles, was man über den Sport wissen muss, erfährt man im Buch und außerdem ist das nur der Rahmen für die eigentliche Handlung. Im Zentrum steht vielmehr die Figur Carrie Soto. Trainiert von ihrem Vater, ebenfalls ein ehemaliger Tennisstar, lernt sie früh, an ihre Grenzen und darüber hinaus zu gehen. Doch Erfolg macht einsam – und das bekommt auch Carrie zu spüren. Ein gebrochenes Herz, Freundschaften, die nicht halten und ewige Konkurrenz. Trotz allem entscheidet sich Carrie, den Kampf ein letztes Mal zu wagen. Dabei herausgekommen ist eine rasante Story, die einen ganz eigenen Sog entwickelt.
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Starke Frauenfiguren
Ich habe keine Ahnung, wie Taylor Jenkins Reid (TJR) das macht, aber auch bei Carrie Soto ist man nach kürzester Zeit so tief in der Geschichte drin und an den Figuren dran, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Im Mittelpunkt steht auch hier eine extrem starke Frau – eine überaus erfolgreiche Sportlerin, die sich in sozialen Situationen jedoch verloren fühlt. Diesen Widerspruch aufzuzeigen, ist der Autorin auch in diesem Roman wieder hervorragend gelungen. Sie schafft es, eine unterschwellige Spannung aufzubauen, man spürt regelrecht den Schweiß der Spielerin auf der Haut und den heißen Sand unter ihren Füßen. Dass Carrie Soto aus der Ich-Perspektive erzählt, macht das Ganze noch persönlicher.
Eingefangener Zeitgeist
Wie schon bei ihren anderen Büchern hat sich TJR auch hier wieder auf eine bestimmte Zeit festgelegt, deren Wiedergabe ich sehr authentisch fand. Ihre größten Erfolge feiert Carrie Soto in den 1980er Jahren, ihr Comeback ist für 1995 geplant. Beim Lesen hatte ich Bilder im Kopf, habe ganz bestimmte Musik gehört und hatte Outfits und Frisuren der Sportlerinnen ganz deutlich vor mir. Ein Gesamtkonstrukt, das mich erneut von der Autorin überzeugt hat.
Fazit: Carrie Soto is Back
Vielleicht konntet ihr schon zwischen den Zeilen herauslesen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat 😊 Es kommt nicht ganz an den grandiosen Roman „Daisy Jones & The Six“ heran, aber auf einem Level mit „Evelyn Hugo“ ist es auf jeden Fall. Ein Roman, der kurzweilige Unterhaltung bietet und einen mitreißt – egal, ob man Tennis mag oder nicht.
