Die sieben Männer der Evelyn Hugo ist endlich auf Deutsch erschienen und ich habe mich riesig darauf gefreut. Nach „Daisy Jones and The Six“ war ich mehr als gespannt auf weitere Bücher von Taylor Jenkins Reid. Um es vorwegzunehmen: Ich wurde definitiv nicht enttäuscht… 😉
Die sieben Männer der Evelyn Hugo – Darum geht’s:
Mit fast 80 Jahren ist Evelyn Hugo, Filmikone und Sex-Symbol der 1960er- und 1970er-Jahre, endlich bereit, auszupacken. Über ihren Aufstieg in Hollywood, ihr Leben als Superstar und vor allem über ihre sieben Ehemänner und ihre geheime große Liebe. Für ihre Memoiren will sie jedoch keine andere als Monique Grant, die als Redakteurin für ein New Yorker Magazin arbeitet. Auch wenn Monique nicht weiß, wie die Hollywoodlegende ausgerechnet auf sie kommt, nimmt sie den Auftrag an und lauscht Evelyns Geschichte. Erst gegen Ende wird ihr klar, dass sie mehr mit der berühmten Frau verbindet, als sie dachte…
Gelungener Einblick in die „Traumfabrik“
Auch bei „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ schafft es Taylor Jenkins Reid schon auf den ersten Seiten, die Leser*innen in die Geschichte zu ziehen. Ehe man es sich versieht, taucht man vollständig ab in Evelyns Leben. Man folgt ihr heraus aus einem Arbeiterviertel New Yorks, hinein in die Traumfabrik Hollywood, in der sie sich in den 1950er-Jahren im wahrsten Sinne hocharbeiten muss. Evelyn tut, was nötig ist, um berühmt zu werden. In den 1960er- und 1970er-Jahren ist sie eine der meistgefeierten Schauspielerinnen und gilt als Sexsymbol. Berühmt wird sie außerdem durch ihre Ehen – sieben an der Zahl.
Evelyn berichtet, wie es zu jeder einzelnen kam, welche Verbindungen sie zu den Männern hatte und wie sie sie weitergebracht haben. Dabei wird deutlich, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Schon damals war Hollywood nur nach außen eine „Traumfabrik“ – im inneren Kreis wurde gekämpft: um Rollen, Aufmerksamkeit, Oscar-Nominierungen und gegen Gewalt und Alkoholsucht. Den Einblick fand ich äußerst gelungen, auch wenn es sich natürlich um eine fiktive Geschichte handelt.
Evelyn und Monique
Auch wenn auf dem Cover „Männer“ steht, geht es in diesem Roman eigentlich um starke Frauen. Dass Evelyn ein starker Charakter ist, wird auf den ersten Seiten deutlich und im Laufe des Buches erst recht. Aber auch Monique ist auf ihre Weise stark und kann es mit Evelyn durchaus aufnehmen. Beide Frauen berichten aus der Ich-Perspektive, doch Moniques Story ist im Präsens geschrieben, während Evelyn „ihre“ Kapitel während des Interviews in der Vergangenheit erzählt. Die Verknüpfung war sehr gelungen und übersichtlich. Zwischendurch gibt es Zeitungsartikel, deren Wahrheit häufig eine ganz andere ist als die, wie sie sich tatsächlich zugetragen hat.
„Also tun Sie sich selbst einen Gefallen und lernen, das Leben bei den Eiern zu packen, Herzchen. Versuchen Sie nicht so sehr, das Richtige zu tun, wenn so klar ist, was das Klügste ist.“ (S. 42)
Fazit: Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Wie eingangs erwähnt, konnte mich auch „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ absolut überzeugen. Der Schreib- und Erzählstil sind wirklich gut, sodass man sehr schnell sehr tief eintaucht. Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen, weil ich endlich wissen wollte, welche Verbindung Monique zu Evelyn hat. Diese wird nämlich immer wieder angeteasert, aber wirklich erst gegen Ende verraten. Es gibt als auch noch etwas zum Miträtseln 😉 Insgesamt ein absolut gelungener Schmöker, der letztlich doch tiefgründiger ist, als es zunächst scheint. Es geht um Liebe, in all ihren Facetten, und wie schwer es manchmal sein kann, dazu zu stehen. Ganz klare Leseempfehlung!
Weitere Bücher der Autorin:
– Daisy Jones and The Six