Vincent Kliesch: Todesrauschen (Auris 3)

Jula Ansorge und Matthias Hegel in der Zwickmühle
7. März 2021
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Todesrauschen führt die Reihe nach „Auris“ und „Die Frequenz des Todes“ von Vincent Kliesch fort. Das dritte Buch um die Podcasterin Jula Ansorge und den forensischen Phonetiker Matthias Hegel knüpft nahtlos an die Geschehnisse des Vorgängerbandes an und greift ein Rätsel wieder auf.

Todesrauschen – Darum geht’s:

Auch in Todesrauschen versucht Jula Ansorge nach wie vor die Wahrheit darüber herauszufinden, was mit ihrem Bruder geschehen ist. Moritz Ansorge verschwand vor Jahren spurlos, wurde für ein Verbrechen verantwortlich gemacht und schließlich für tot erklärt. Laut Matthias Hegel ist er jedoch am Leben. Jula will sich ein letztes Mal mit dem genialen, doch verschlagenen forensischen Phonetiker treffen. Dabei werden die beiden entführt und finden sich wenig später in einem alten Labor wieder. Nicht nur Jula ist auf der Suche nach ihrem Bruder – auch andere wollen ihn finden und schrecken dabei vor keiner Grausamkeit zurück.

Ein Tag im Leben von Jula und Hegel

Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, dass sich das gesamte Buch an nur einem Tag, also in weniger als 24 Stunden abspielte. Entsprechend rasant geht es im Buch zu, viele Ereignisse überschlagen sich hintereinander. Das sorgt dafür, dass man schnell lesen kann, die Perspektivwechsel und Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels tun ihr Übriges dazu.

Nach einem Gerichtsprozess will sich Jula ein letztes Mal mit Hegel treffen. Immerhin scheint er Informationen zu ihrem Bruder zu haben und sie will es wissen, obwohl sie den forensischen Phonetiker nicht vertraut. Die beiden werden überfallen und entführt, bald wird klar, Jula ist nicht die Einzige, die ihren Bruder Moritz sucht. Die ebenso hübsche wie skrupellose Killerin und ihr südamerikanischer Handlanger wollen Jula und Hegel zwingen, eine Nachricht zu entschlüsseln. Dabei schrecken sie auch vor Folter nicht zurück. Es geht also recht aufregend und durchaus spannend zur Sache. Eigentlich…

Verwirrender Twist, absurdes Ende

Eigentlich spannend, doch leider bleibt das für meine Begriffe nur bis etwa nach der Hälfte der Fall. Dann erfolgt ein Twist, mit dem ich zwar nicht unbedingt gerechnet hätte, der jedoch etwas abgedreht daherkommt. Leider war ich ab diesem Moment raus – jede weitere Handlung und sämtliche Erklärungen bis hin zur Auflösung am Ende waren für mich leider einfach nur absurd und eher unglaubwürdig. Eine Vermutung, die ich bereits fast zu Beginn des Buches hatte, bestätigte sich und war daher kaum noch eine Überraschung für mich. Das einzig Positive: Ein lang verfolgtes Rätsel wurde nun endlich gelöst und wird zum Glück nicht in den vierten Band hinübermanövriert.

Fazit: Todesrauschen

Versteht mich nicht falsch: Todesrauschen ist für mich per se kein schlechtes Buch. Ich fand es sogar wesentlich spannender als Teil 2, der mir stellenweise zu sehr dahinplätscherte. Das Buch ist gut geschrieben, wenn auch von der Handlung her eher oberflächlich gehalten und meiner Meinung nach nicht wirklich tiefgründig. Alles in allem eher leichte, aber flüssig zu lesende Thrillerunterhaltung.
Mir persönlich haben nur einfach einige Details – Warum muss z.B. die „Böse“ in der Geschichte unbedingt eine farbige Frau sein? – sowie das Ende nicht gefallen. Es hat mich letztlich nicht ganz überzeugt, einfach weil mir Vieles zu überzogen war und gewollt wirkte. Zwar hat in diesem Buch die forensische Phonetik eine wichtige Rolle gespielt, doch leider kam es mir an manchen Stellen so vor, als würde Hegel einen Wikipedia-Artikel zitieren. Das war mir insgesamt gesehen doch zu plump.

Wer leichte Thrillerunterhaltung aus dem deutschen Raum bevorzugt, dem sei die Auris-Reihe durchaus empfohlen. Wer sich etwas Tiefgründiges und einen genial konstruierten Spannungsbogen wünscht, dem kann ich hier leider keine Leseempfehlung geben.

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Todesrauschen (Auris 3)

Autor*in: Vincent Kliesch
Übersetzung:
Kategorie*n: Thriller
ISBN: 978-3-426-30840-0
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 352
Copyright: Droemer Knaur

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