Hans Rosenfeldt: Wolfssommer

Auftakt einer neuen schwedischen Thriller-Reihe
31. Oktober 2020
Hans Rosenfeldt Wolfssommer Thriller Schweden

Wolfssommer ist der erste Thriller von Hans Rosenfeldt. Sonst kennt man den Schweden als einen Teil des Autorenduos Hjorth & Rosenfeldt. Gemeinsam mit seinem Autorenkollegen Michael Hjorth hat er die Reihe um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman geschaffen. In Wolfssommer nimmt Rosenfeldt den Leser mit nach Nordschweden an die Grenze zu Finnland, genauer in die Kleinstadt Haparanda.

Wolfssommer – Darum geht’s:

Eine tote Wölfin, in deren Magen sich menschliche Überreste befinden, ruft die Polizei der Grenzstadt Haparanda auf den Plan. Wenig später wird im Wald die dazugehörige Leiche eines russischen Mannes gefunden. Die Ermittlungen ergeben, dass der Russe an einem Drogendeal in Finnland beteiligt war, der jedoch blutig endete. Der Tote hatte beide Seiten hintergangen und sich mit den Drogen und dem Geld aus dem Staub gemacht, bevor er selbst starb. Doch warum liegt er in den Wäldern in Nordschweden und vor allem: Wer hat ihn auf dem Gewissen? Das fragen sich sowohl die Polizistin Hannah als auch die Auftragskillerin Katja, die Geld und die Ware zurück nach Russland bringen soll.

Gut durchdachter Thriller

Mit „Wolfssommer“ hat Hans Rosenfeldt auf jeden Fall ein sehr gutes Debüt als „Solo-Thriller-Autor“ hingelegt. Schon allein durch den Handlungsort am anderen Ende von Schweden kann man sich sehr gut von der Bergman-Reihe lösen. Auch die Story geht in eine komplett andere Richtung – russische und finnische Mafia, Drogendeals über Grenzen hinweg und vor allem geht es um viel Geld. Die nordschwedische Kleinstadt Haparanda wird zum Schauplatz mehrerer Verbrechen, die der Polizistin Hannah einen Sommer bescheren, den sie nie vergessen wird.

Zwei starke Frauen

Anders als in anderen Thrillern liegt der Fokus bei Wolfssommer vor allem auf den beiden weiblichen Hautfiguren. Auf der einen Seite steht die Mittfünfzigerin Hannah, die als Polizistin darum bemüht ist, den Tod des Russen und die Hintergründe dazu aufzuklären. Auf der anderen Seite die junge Russin Katja, kaltblütige und sehr gut ausgebildete Killerin, die lediglich ihren Auftrag erledigen will. Beide liefern sich einen spannenden Wettkampf um die Oberhand in dieser Geschichte. Mal hat die eine die Nase vorn, mal die andere. Beide haben jedoch auch ihr privates Päckchen zu tragen und keine von beiden ist frei von ihrer jeweiligen Vergangenheit. Das macht beide Figuren fast gleichermaßen sympathisch, obwohl sie an so unterschiedlichen Enden des Gesetzes stehen.

Spannendes Leseerlebnis

Ungewöhnlich an diesem Thriller ist, dass der Leser von Anfang an mehr weiß als alle anderen Parteien in diesem Buch. Das heißt, die Spannung entsteht nicht unbedingt durch die Story selbst, sondern viel mehr im Beobachten, wie die Protagonisten so langsam hinter das Rätsel kommen. Bis fast zum Schluss weiß man jedoch als Leser nicht, wer gewinnen wird – das Gute oder das Böse. Die Kapitel sind eher kurz gehalten und wechseln immer wieder zwischen den Perspektiven. Sehr gut gefallen hat mir, dass unter anderem die Stadt Haparanda selbst in einigen Kapiteln zu Wort kommt. Hier wird dem Leser auch der ein oder andere Blick in die Vergangenheit sowie die Zukunft gewährt. Er erfährt also Dinge, die die Personen im Buch noch nicht einmal ahnen. Sprachlich lässt sich definitiv der Vergleich mit den Bergman-Thrillern ziehen – auch Wolfssommer liest sich wirklich sehr gut und flüssig.

Fazit: Wolfssommer

Alle Leser, die Fans von Sebastian Bergman sind und den Schreibstil von Hjorth & Rosenfeldt mögen, sollten sich Wolfssommer nicht entgehen lassen. Das Thema ist ein völlig anderes, doch meiner Meinung nach sehr interessant umgesetzt. Ich mochte die Hauptfiguren und ihre privaten Verstrickungen sehr gern und habe an der ein oder anderen Stelle mit ihnen mitgefiebert. Das Ende ist recht offen gehalten, was wohl sehr für den Fortgang dieser Reihe spricht. Wolfssommer ist jedenfalls ein sehr gut gelungener Auftakt, für den ich gerne eine Leseempfehlung aussprechen möchte.

Wer noch nicht ganz überzeugt ist, kann sich hier mal den Trailer und das Interview mit Hans Rosenfeldt zum Buch ansehen:

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Wolfssommer

Autor*in: Hans Rosenfeldt
Übersetzung:
Kategorie*n: Thriller
ISBN: 978-3805200028
Verlag: Wunderlich
Seiten: 480

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