Leuchtfeuer ist in den USA direkt auf die Bestsellerlisten geschossen. Autorin Dani Shapiro ist nebenbei Dozentin und hostet einen Podcast. Sie ist aktuell außerdem mit der TV-Adaptierung ihres Romans beschäftigt.
Leuchtfeuer – Darum geht’s:
Eine Sommernacht 1985, in der zwei von drei Teenagern – die Geschwister Sarah und Theo – falsche Entscheidungen mit schwerwiegenden Folgen treffen. Noch Jahre später, 2010, belasten sie die Ereignisse jener Nacht, ebenso wie ihren Vater Benjamin. Bei einer Begegnung mit dem zehnjährigen Nachbarsjungen Waldo kommen Erinnerungen zurück und das Schicksal, das beide Familien verbindet, nimmt seinen Lauf.
Alles ist miteinander verbunden
Dani Shapiros Roman wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, wobei vor allem 1985 und 2010 im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus gibt es Rückblicke und Ausblicke in andere Jahre, die jeweils für bestimmte Personen von Bedeutung waren. Verbindendes Element ist außerdem die Division Street im New Yorker Vorort Avalon sowie eine alte Eiche. Sie steht zwischen den Grundstücken der Familien Wilf und Shenkman. Im Jahr 2010 steht Benjamin Wilf kurz vor dem Auszug, seine Kinder Sarah und Theo wohnen längst nicht mehr daheim. Erst da lernt er den zehnjährigen Waldo kennen, der eine Leidenschaft für den Sternenhimmel und das Universum hegt.
Zu diesem Zeitpunkt steht es um die Ehe von Waldos Eltern, Alice und Shenkman, nicht zum Besten. Waldo flüchtet sich deswegen häufiger in seine eigene Welt, in die er Ben einen kleinen Einblick gewährt. Das zarte Band setzt eine Kette von weiteren Ereignissen in Bewegung, die alte Geheimnisse ans Licht bringt und alle Betreffenden zwingt, sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen.
Bildgewaltiges Leuchtfeuer
Der Roman sticht tatsächlich aus der Flut von Neuerscheinungen heraus, eben wie ein Leuchtfeuer. Mir kommt es so vor, als hätte Dani Shapiro das Buch mit dem Gedanken geschrieben, ihn später in bewegte Bilder zu transformieren. Die Geschichte ist bildgewaltig erzählt – Figuren, Orte und Geschehnisse stehen einem beim Lesen fast real vor Augen. Es erinnerte mich an doch recht typische amerikanische Serien wie „Kleine Feuer überall“, „Big Little Lies“ oder „Immer für dich da“ – allesamt Romanverfilmungen. Ebenfalls ähnlich: Ereignisse in der Vergangenheit strecken ihre Fühler in die Gegenwart aus und beeinfluss das Verhalten der Protagonist*innen nachhaltig.
Fazit: Leuchtfeuer
Dieser Roman fesselte mich schon nach wenigen Seiten. Der Beginn – ein Unfall – ist das Ereignis, dass die vier Mitglieder der Familie Wilf prägt und ihre Leben verändern wird. Wie, ist noch nicht klar, aber umso spannender ist es, genau das in den folgenden Kapiteln zu entdecken. Mir hat „Leuchtfeuer“ sehr gut gefallen – die Geschichte zweier Familien, in die man sich so richtig fallen lassen kann.
