Jane Crilly: Der Gärtner von Wimbledon

Eine ganz besondere Liebesgeschichte
16. September 2023
Jane Crilly Der Gärtner von Wimbledon The Gardener of Wimbledon Kampa Verlag

Der Gärtner von Wimbledon ist Jane Crillys Debütroman. Die Autorin hat Kunstgeschichte studiert und lebt heute irgendwo zwischen London und Cambridge. Mit ihrem Roman hat sie eine feinsinnige Liebesgeschichte geschaffen, die meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes ist.

Der Gärtner von Wimbledon – Darum geht’s

Als die mehr oder weniger erfolgreiche Zeitungskolumnistin Cara ein Porträt über Henry Evans, den Gärtner von Wimbledon, schreiben soll, ist sie zunächst skeptisch. Doch Henrys Geschichte, der sich 50 Jahre um den Rasen des wohl berühmtesten Tenniscourts gekümmert hat, fesselt sie. Alles beginnt 1938, als Henrys Vater Gärtner auf dem Anwesen der Familie Blake wird. Obwohl Henry „nur“ zum Personal gehört, freundet er sich mit der etwa gleichaltrigen Rose, der Tochter des Hauses, an. Ihr größter Traum ist es, Profitennisspielerin zu werden, doch dann kommt der Krieg. Er trennt die beiden, die sich mittlerweile verliebt haben, schmerzlich. In der Hoffnung, irgendwann seine große Liebe wiederzusehen, wird Henry der Gärtner von Wimbledon.

Ein Buch wie ein Film

Von der ersten Seite an hatte mich Jane Crilly mit ihrer Geschichte. Ich mochte, dass es eine eher kurz gehaltene Rahmenhandlung gab, in der die Kolumnistin Cara – selbst gerade an einem eher unglücklichen Punkt im Leben – den gealterten Henry kennenlernt. Der eigentlichen Story um Henry und Rose bis ich aber noch lieber gefolgt. Das Buch liest sich unheimlich flüssig und ist so beschrieben, dass es im Kopf wie ein Film abläuft. Ich hatte alles sehr bildhaft vor mir – die Protagonisten, das kleine Cottage von Henry und seinem Vater, den See und selbstverständlich Blake Hall, das herrschaftliche Anwesen der Familie Blake. So ist es nicht verwunderlich, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich die zunächst zarte Bindung der beiden Hauptfiguren entwickelt und ob sie sich wiedersehen. Das werde ich aber selbstverständlich nicht verraten.

Keine Schnulze

Jetzt mag die*der ein*e oder andere vielleicht denken: „Liebesgeschichte? Nee, besser nicht…“ Doch es ist keine Schnulze, im Gegenteil. Durch die historische Einbettung bekommt das Ganze ein gänzlich anderes Setting und hat doch eher etwas Tragisches, zumal die Figuren aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen – ein Fakt, der 1938 durchaus von Bedeutung war. Ohne zu viel verraten zu wollen, hatte ich am Ende doch ein paar Tränchen in den Augen. Es war für mich die genau richtige Dosis Historie, Freundschaft, Liebe und Herzschmerz – komplett ohne Augenroll-Momente. Einfach eine richtig schöne emotionale Geschichte um zwei Menschen, die sich ihr Leben lang nicht vergessen können. *Hach*

Fazit: Der Gärtner von Wimbledon

Ich mache es kurz: Lest dieses schöne Buch! Es wird euch ganz sicher berühren, versprochen. Henry, der die ganze Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, ist wahnsinnig sympathisch und einfach liebenswert in seiner eher zurückhaltenden Art. Man wünscht ihm einfach, dass er glücklich wird. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es zählt auf jeden Fall zu den Highlights in diesem Jahr. Vielleicht wird es ja auch für euch eines!

Der Gärtner von Wimbledon

Autor*in: Jane Crilly
Übersetzung: Julia Becker
Kategorie*n: Liebesroman | Roman
ISBN: 978-3-311-10046-1
Verlag: Kampa
Seiten: 256
Copyright: Kampa Verlag

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