Tödlicher Duft ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von René Anour. Sie spielt diesmal nicht in Wien und ist auch nicht historisch. Wir befinden uns in der Stadt Grasse im Süden Frankreich, die als DAS Zentrum der Parfümherstellung gilt.
Tödlicher Duft – Darum geht’s:
Ausgerechnet an einem gemütlichen Sonntagmorgen, an dem Grasse nur langsam aus dem Schlaf erwacht, wird die Leiche von Eric Sentir gefunden. Der Parfümeur bezeichnet sich auf Social-Media-Plattformen selbst als „König der Düfte“ – nun schwimmt er in einem Bottich seiner aktuellen Kreation mitten in blutroten Kamelienblüten. Um hinter des Rätsels Lösung zu kommen, beschließt Commissaire Campanard die Polizeipsychologin Linda Delacours aus Paris ins Team zu holen und bei Fragonard, dem Arbeitgeber des Toten, einzuschleusen. Schon bald stellt sich heraus, dass Düfte nicht nur betörend, sondern regelrecht manipulativ und sogar tödlich sein können…
Ein Krimi für alle Sinne
Schon in seinen anderen Romanen hat René Anour gezeigt, dass er mit sprachlichen Bildern eine grandiose Atmosphäre erzeugen kann. Auch sein neuer Krimi ist quasi ein Genuss für alle Sinne. Neben der Tatsache, dass es um Parfümherstellung geht, beschreibt er auch Grasse und die umliegende Landschaft so detailliert, dass man meint, mittendrin zu sein. Hinzu kommen gutes Essen, Getränke und ein typisch französisches Lebensgefühl, das Lust macht, direkt einen Abstecher in unser schönes Nachbarland zu planen 😊
Dass mittendrin ein Mord geschieht, noch dazu an einem berühmten Parfümeur, versetzt Grasse natürlich in Aufruhr. Der Fall ist jedoch ein gefundenes Fressen für Commissaire Campanard, dessen Spürsinn und Ehrgeiz geweckt ist, obwohl er sich lieber seinem Garten widmen würde. Er stellt ein Team zusammen, das den Fall gemeinsam lösen soll.
Ein Trio mit „Gepäck“
Louis Campanard, Pierre Olivier und Linda Delacours verbindet nicht nur die Polizeiarbeit. Alle drei haben außerdem ihr Päckchen zu tragen. Zuerst dachte ich: „Bitte nicht so kaputte Charaktere…“, aber zum Glück hält René Anour das Drama in gewissen Grenzen, die ich plausibel und vertretbar fand. Noch ist nicht alles geklärt, was selbstverständlich neugierig auf den nächsten Band macht 😉
Fazit: Tödlicher Duft
Mit hat der neue Krimi von René Anour insgesamt sehr gut gefallen. „Tödlicher Duft“ ist auf jeden Fall als Urlaubslektüre geeignet oder für all jene, die sich für die Länge eines spannenden Romans nach Südfrankreich versetzen lassen wollen. Der Krimi-Plot ist gut konstruiert und bis fast zum Schluss ist unklar, wer der Täter ist. Ein Gesamtpaket, das mich überzeugt hat, und deswegen gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!
