Revolverherz ist der Auftakt zu einer mittlerweile zehn Bände umfassenden Hamburg-Krimi-Reihe von Simone Buchholz. Im Mittelpunkt steht Staatsanwältin Chastity „Chas“ Riley, der Hamburg in Fleisch und Blut übergegangen ist – vor allem der Kiez.
Revolverherz – Darum geht’s:
Ein Serienmörder geht um im Kiez: Er ermordet junge Tänzerinnen und drapiert sie an der Elbe. Alle sterben auf die gleiche Weise, jedes Opfer wird bizarr zugerichtet. Wer steckt hinter den Bluttaten? Staatsanwältin Chas Riley sucht gemeinsam mit dem Ermittlerteam der Polizei nach dem Täter und gerät dabei selbst in ein Wechselbad der Gefühle.
Ein besonderer Lokalkrimi
Ich habe lange keinen Krimi mit so viel Herz gelesen, wie diesen. Jede einzelne Seite ist eine Liebeserklärung an die Hansestadt an der Elbe. Und dann passieren auch noch Morde auf Sankt Pauli – dem Kiez und eigentlichem Herz von Hamburg. Dazu eine taffe Staatsanwältin, die ebenso rau ist wie das Wetter im Norden. Eine gute Kombination? Definitiv! Lokalkrimis sind häufig nicht so meins, doch „Revolverherz“ könnte der Beginn einer großen Liebe sein! Zu einer Buchreihe, versteht sich ? Sowohl das Setting in einer meiner liebsten Städte überhaupt als auch die Hauptfigur haben mich überzeugt.
Mit Schirm, Charme – und Astra
Kommen wir doch gleich mal zu Chastity „Chas“ Riley. Sie ist Ende 30, hager, häufig mal der Ohnmacht nahe und einfach cool. Die Staatsanwältin mit Dauerkarte für den FC St. Pauli raucht wie ein Schlot, trinkt Bier wie Wasser und hat dazu einen überaus scharfen Verstand. Dass die Morde in ihrem geliebten Kiez passieren, nimmt sie arg mit und auch privat kämpft sie mit Herausforderungen. Mit dem deutlich älteren Kommissar Faller versteht sie sich meist ohne Worte, generell denkt und schweigt sie lieber, als zu viel zu reden. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive erzählt, was es insgesamt noch persönlicher und die Figur sehr menschlich macht.
Magst du Hörbücher?
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Ein Nebenbei-Krimi
Mal abgesehen vom Setting ist der eigentliche Kriminalfall etwas flacher, fast schon nebensächlich. Klar, die Morde sind brutal, werden jedoch in eher sachlich-nüchterner Weise dargestellt, ohne blutrünstig zu sein. Der Fall löst sich so nebenher, doch das hat mich überhaupt nicht gestört. „Revolverherz“ hat mich damit sogar die perfekte Mischung gehabt. Der Fall wird nicht übermäßig aufgeblasen und es werden keine „extra Runden“ mit Irrungen und Wirrungen gedreht, nur um Seiten zu füllen. Das Buch ist so straight und klar auf den Punkt, dass es bestens zu seiner unkomplizierten Hauptfigur passt.
Fazit: Revolverherz
Revolverherz war ein kleines Highlight für mich in diesem noch recht jungen Lesejahr 2021. Das Buch ist bereits 2009 erschienen und ich finde es fast ein bisschen schade, dass die Reihe bisher so gänzlich an mir vorbeigegangen ist! Die Folgebände werde ich definitiv lesen und von mir gibt’s eine ganz klare Leseempfehlung ? Vor allem für all jene, die auf charakterstarke Figuren, Krimis ohne unnötige Wendungen und vor allem auf Hamburg stehen!