Witwenwald ist der zweite Teil der Kommissar-Bark-Reihe von Anna Jansson, Bestsellerautorin aus Schweden. Nachdem mich „Leichenschilf“, der erste Band, letztlich doch überzeugen konnte, war ich sehr gespannt, wie es mit Kristoffer Bark und seiner Cold-Case-Einheit weitergeht.
Witwenwald – Darum geht’s:
Nachdem Kristoffer Bark den Fall seiner verschwundenen Tochter aufklären konnte, ist er nach wie vor mit alten ungelösten Fällen beschäftigt. Vor Jahren wurde Emelie Kartmann gestalkt, bevor sie schließlich grausam ermordet aufgefunden wurde. Bevor Kristoffer tiefer in den Fall eintauchen kann, wird der Mann seiner krankgeschriebenen Kollegin Sara Bredow umgebracht. Im Laufe der Ermittlungen wird klar, dass sich Saras und Emelies Geschichte ähneln, sodass Kristoffer eine Verbindung zwischen den Fällen vermutet.
Spannender Beginn – aber dann?
Im ersten Band wurde bereits angekündigt, dass auch Sara Bredow Teil des Cold-Case-Teams ist. Sie ist jedoch nach einem Zusammenbruch schon seit längerer Zeit krankgeschrieben. Nach wie vor fühlt sie sich nicht in der Lage, wieder zu arbeiten und ignoriert Kristoffers Anrufe. Währenddessen sieht sie sich mit seltsamen Angriffen gegen ihre Familie konfrontiert, die schließlich im Tod ihres Mannes enden. Dieses traumatische Ereignis ruft Kristoffer auf den Plan und spätestens jetzt weckt es auch die Polizistin in Sara. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, wer hinter all dem steckt.
Die Idee ist wirklich gut, doch leider muss ich sagen, dass sie nicht allzu spannend umgesetzt wurde. Der Beginn war gut, man erfährt von Emelies Tod und ist gespannt, was sich dahingehend ergibt. Doch die Spannung verpufft leider recht schnell in zu langen Beschreibungsszenen und teils sinnlosen Dialogen. Ich bin drangeblieben, weil ich doch wissen wollte, wie nun alles zusammenhängt, doch der Weg dahin war steinig.
Sprache und Charaktere
Zusammenfassend kann man vielleicht sagen, dass ich das Buch als deutlich zu lang empfand. Die Ermittlungen ziehen sich sehr in die Länge, der eigentliche Cold Case um Emelie Kartmann kam mir dagegen leider viel zu kurz. Deutlich zu lang waren die Beschreibungen des Gefühlslebens von Sara, aber auch Kristoffer. Ja, beide haben ein Privatleben und gerade Sara hat mit einer Krankheit zu kämpfen. Das möchte ich gar nicht herunterspielen, aber leider war sie mir unabhängig davon als Charakter eher unsympathisch. Ich bin so gar nicht warm geworden mit ihrer Person.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Sprache, genauer die Übersetzung. Ich bin an recht vielen Stellen – und anders als bei Band 2 – über einige Formulierungen gestolpert, die sich nicht richtig im Kontext angefühlt haben. Auch Ansprachen wie „Geliebte Sara“ klangen für mich doch eher befremdlich.
Fazit: Witwenwald
Leider konnte mich der zweite Band der Kristoffer-Bark-Reihe insgesamt nicht überzeugen. Die Spannung, die Band 1 verspricht, konnte nicht aufrechterhalten werden, ich habe mich eher gelangweilt. Dazu die Charaktere, die ich nicht sympathisch fand. Insgesamt eine Mischung, die leider dazu führt, dass ich die Reihe nicht weiterverfolgen werden. Schade!