EXODUS ist der dritte Band der Köln-Krimi-Reihe von Astrid Schwikardi. Diesmal geht es für den Ermittler Mark Birkholz um einen besonders persönlichen Fall. Mein Tipp: Startet auf jeden Fall mit Band 1, UTERUS!
EXODUS – Darum geht’s:
Kriminalhauptkommissar Mark Birkholz ist erfolgreich in seinem Job, doch ein Rätsel konnte er bisher nicht lösen: den Mord an seiner Schwester Patricia vor einigen Jahren. Nachdem er bei den Ermittlungsarbeiten einen Fehler gemacht hat, gibt er sich nach wie vor die Schuld an ihrem Tod. Dann verschwindet Aurelia Vreede, die frühere beste Freundin seiner Schwester, nach einem abendlichen Spaziergang spurlos. Wenig später taucht ein Brief auf, der alle auffordert, nicht nach ihr zu suchen. Marks Neugier ist geweckt und verdichtet sich spätestens dann zur bösen Vorahnung, als Aurelias Mutter unter mysteriösen Umständen stirbt.
Rasant und kurzweilig
Wie schon in den ersten beiden Bänden – UTERUS und ANIMUS – ist Mark Birkholz, nachdem er einmal Lunte gerochen hat, nicht mehr aufzuhalten. Das spürt man auch beim Lesen, denn Astrid Schwikardi schickt ihn auf teils rasante Spurensuche durch Köln und das Umland – und die Leser*innen gleich mit. Kurze Kapitel und klare Sprache machen es leicht und spannend, dranzubleiben. Außerdem möchte man einfach wissen, wie der Fall aufgelöst wird. Insgesamt war auch EXODUS wieder ein kurzweiliges Lesevergnügen.
Persönlicher Fall
Im Gegensatz zu den beiden anderen Büchern war der Kommissar diesmal direkt mit dem Fall verknüpft. Dass die verschwundene Aurelia ausgerechnet eine frühere Freundin von Patricia war, scheint kein Zufall zu sein. Die verwobenen Wege, verwandtschaftlichen Verhältnisse und teils ausgelegte falsche Spuren waren gut durchdacht, auch wenn dann letztlich nur eine Möglichkeit hinsichtlich des Täters übrigblieb. Ich fand es aber spannend zu lesen, wie Astrid Schwikardi das Ganze auflöst. Vom Plot her hat mir dieser dritte Band bisher am besten gefallen, auch wenn es einen bestimmten Part – ich verrate nicht, welchen – meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte.
Lesenswerter Lokalkrimi
Ich gestehe, dass ich nicht unbedingt Fan von Lokalkrimis bin und sie daher eher selten lese. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ich bin eine visuelle Leserin und stelle mir Orte gern vor. Lokalkrimis/-romane haben häufig die Eigenschaft, die Umgebung weniger zu beschreiben als viel mehr eine gewisse Ortskenntnis vorauszusetzen. Das macht eine 100%ige Identifizierung für Orte und handelnde Personen für mich ganz persönlich manchmal schwierig, gerade wenn ich in betreffender Gegend noch nicht war.
Im Fall der Kölner Krimi-Reihe habe ich teilweise genau dieses Problem, denn ich war noch nie in Köln 😉 Zudem fehlt mir ehrlicherweise noch das gewisse Quäntchen an Raffinesse. Nichtsdestotrotz ist die Reihe lesenswert und ganz besonders für diejenigen Leser*innen, die sich ein wenig in Köln und Umgebung auskennen.
Fazit: EXODUS
Wer gern Lokalkrimis liest, ist mit dieser Reihe wirklich gut beraten! Alle bisher erschienenen Bände lesen sich kurz und knackig, die Figuren sind sympathisch und machen eine gewisse Entwicklung durch. Ich habe EXODUS gern gelesen, auch wenn mir nach wie vor das gewisse Etwas fehlt.
