Das strömende Grab ist der mittlerweile 7. Band in der Reihe um die Privatdetektive Cormoran Strike und Robin Ellacott. Nachdem der Vorgängerband so seine Längen hatte, legt dieser Band wieder deutlich an Spannung und Rasanz zu!
Das strömende Grab – Darum geht’s
Cormoran Strikes Detektei, die mittlerweile einen gewissen Grad an Bekannt- und Berühmtheit erlang hat, erhält den Auftrag eines verzweifelten Vaters: Er möchte seinen Sohn Will aus den Fängen einer fragwürdigen religiösen Gemeinschaft befreien. Die „Universal Humanitarian Church“ gibt sich nach außen hin einen sozialen und friedlichen Anstrich, doch Augenzeugenberichte sagen etwas anderes. Der vermeintliche Selbstmord eines ehemaligen Mitglieds gibt zusätzliche Rätsel auf. Um Will aufzuspüren und belastende Beweise gegen die Sekte zu finden, begibt sich Robin Ellacott auf eine Undercover-Mission, die sie an ihre körperlichen und psychischen Grenzen bringt.
In den Tiefen einer Sekte
Ich fand das Thema per se schon spannend, als ich nur die Beschreibung des Klappentextes gelesen habe, und die Umsetzung finde ich absolut gelungen! Das Urteil ist jedoch evtl. ein wenig davon gefärbt, dass ich sowieso ein großer Fan der Reihe bin 😉 Ich finde, dass sowohl Cormoran Strike als auch Robin Ellacott unglaublich gut beschriebene und wahnsinnig sympathische Charaktere sind. Diesmal wird besonders Robin gefordert – und das in mehrerlei Hinsicht. Während der gesamten Mission habe ich mitgefiebert und mitgelitten. Robert Galbraith aka. J.K. Rowling steigt unheimlich tief in die Strukturen und Machenschaften der Sekte ein. Das allein war schon interessant und die Tatsache, dass Robin mittendrin steckt, machte das Ganze noch einmal spannender.
Darf’s ein klein bisschen weniger sein?
Nein! 😊 Mit knapp 1.300 Seiten ist das Buch ein ziemlicher Wälzer geworden. Ich fand allerdings, dass es sich unheimlich flüssig lesen lässt, was nicht zuletzt der spannenden Story und den Protagonist*innen selbst geschuldet ist. Neben dem Hauptfall ist die Detektei während Robins Abwesenheit noch mit weiteren Fällen beschäftigt. Die waren vielleicht nicht ganz so spannend, hatten aber meiner Meinung nach ihre Daseinsberechtigung. Und dann gibt es ja auch noch das Privatleben der Figuren 😉 Gerade hinsichtlich Strike und Robin gefällt mir, dass auch dieser Entwicklung eine recht tragende Rolle eingeräumt wird, ohne dass es komplett im Vordergrund steht.
Fazit: Das strömende Grab
Nachdem ich den Vorgängerband nicht ganz so schnell verschlungen habe, war ich bei „Das strömende Grab“ wieder von der ersten bis zur letzten Seite voll dabei. Ich fand den Fall unheimlich interessant und sehr fesselnd umgesetzt. Strike und Robin gehören zu meinen liebsten Buchfiguren, weil sie einfach authentisch wirken. Generell ist das gewachsene Detektei-Team – allen voran Pat – sehr dynamisch und geprägt von teils eigenwilligen Charakteren. Von mir gibt’s weiterhin eine klare Empfehlung für diese Reihe – und ich muss sagen, dass dieser aktuelle Band den fünften Teil („Böses Blut“) als meinen Lieblingsband ablöst.